vita

Mit sechs Jahren haben mich meine Eltern alleine mit dem Flugzeug zu Verwandten nach Madrid verschickt.
Im Gepäck dabei: meine erste Fotokamera und der Auftrag Fotos von der Bande mit nach Hause zu bringen.
Ich hatte aber einen Fensterplatz im Flugzeug und den Film direkt nach dem Start vollgeknipst.
Ärger hat es erst gegeben, als wir die Fotos aus der Drogerie zu Hause in Klein-Königsdorf abgeholt haben.
Meine Arbeiten wurden derzeit noch nicht hinreichend gewürdigt.

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über die Luftbilder
 
Seit 2002 fliege ich mit dem Gleitschirm. Vier Jahre später habe ich oft einen kleinen Propeller dabei, an meinem Rücken, mit einem Motor. Der macht Krach und stinkt.
Aber die Leute lachen, wenn sie mich sehen. Sie erinnern sich an die verrückten Figuren aus ihren Jugendbüchern und fragen mich mit einem Kopfschütteln, ob denn so etwas überhaupt fliegt?
Ja, es fliegt! Es ist nicht elegant, es fliegt langsam und auch nicht sehr hoch. Dennoch:
Der Schirm trägt mich und meine Kamera am Himmel spazieren.

Dieser Perspektivwechsel, diese entscheidende Verlängerung meiner Beine bis hoch in die Luft offenbart neue Strukturen und Ordnungen im gelebten Raum. Strukturen, von denen ich sonst keine Vorstellung hätte.
Diese Gestaltung der Landschaft durch den Menschen erscheint mir absurd, gleichzeitig ist sie wunderschön.

Die Linien von Nazca sind im Rahmen ritueller Kulthandlungen entstanden. Ihre Erbauer hatten vermutlich eine Idee von ihrem Erscheinungsbild, auch wenn sie ihre Werke, vermutlich, nicht als Ganzes wahrnehmen konnten.

Die Ordnungen, die mich interessieren, sind Nebenprodukt unserer Existenz auf diesem Planeten. Diejenigen, die sie schaffen, haben keine Idee von ihnen und auch nicht von ihrer Schönheit. Dabei wirken sie so bewusst gesetzt und für mich ist es ist ein großartiges Spiel, ihre Botschaften, die nicht beabsichtigt sind, zu entziffern.

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